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Das alte Bahnareal – oder was wir alle brauchen
Wir alle brauchen die Nähe zu guten Menschen. Wir brauchen Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Aber wir brauchen noch viel mehr für unser Wohlergehen. Wir brauchen eine Umgebung, in der wir uns wohlfühlen und die uns gefällt. Und wir brauchen die Natur.
Je mehr unsere Landschaft zur Nutzfläche verkommt, desto stärker brauchen wir sie.
Es gibt Leute, die Bäume umarmen, um die Natur zu spüren. Oder dorthin reisen, wo noch die Wildnis lockt. Zum Beispiel zu Safaris in Afrika oder Kreuzfahrten im hohen Norden. Wir reisen weit auf der Suche nach unverfälschter Natur. Besser wäre, wir könnten sie schon vor der Haustüre finden. Wir in Laupen sind diesbezüglich gut dran und haben jetzt die einmalige Chance, etwas Grosses zu schaffen.
Das grüne Wunder
Haben Sie es schon bemerkt? Auch unser Altstedtli wird zum Naherholungsgebiet. So grün war es da nämlich noch nie. Das spriesst in jeder Ecke. Kaum mehr ein Haus ohne Kübelpflanzen. Die Leute wollen die Natur da, wo sie leben. Und vielleicht wird ja alles noch besser.
Sie erraten es: Es geht um unser altes Bahnareal. Das soll nach der grossen Laupener Umbauerei «weiterentwickelt» werden.
Das alte Bahnareal als Naherholungsgebiet
An den beiden ersten Treffen der Nichtständigen Kommission «Bahnaue», welche über die Zukunft des rechtsseitigen Flussufers zwischen Sensebrücke und Saanebrücke nachdenkt, zeigte sich: Die Mehrheit der Kommission will das alte Bahnareal zum Naherholungsgebiet machen, dies als Ersatz für die Halde, auf der nun der neue Bahnhof steht. Sie will also nichts Neues und Übertriebenes. Sie will bloss, was Laupen schon hatte. Sie will zudem eine einmalige Gelegenheit nutzen und uns allen den direkten Zugang zur Sense am Stedtlirand ermöglichen, eben: Naherholungsgebiet so nah wie möglich.
Es gibt bekannte Orte, die haben das schon, und an schönen Wochenenden wimmelt es dort von Leuten. Zum Beispiel Aarberg oder Murten: Gewässer vor der Haustüre, Raum zum Flanieren und Verweilen, zugänglich für alle. Glücksfälle, neuerdings auch möglich in Laupen.
Das liebe Geld
Es gibt einen einzigen Feind, der diese Chance bedroht: das liebe Geld. Laupen hat Schulden. Man hat in den letzten Jahren versäumt, die Gemeindefinanzen mit einer moderaten Steuererhöhung zu sanieren. Jetzt ist man in der Klemme. Da käme es gelegen, ein Stück Gemeindeland zu verkaufen, also einen Teil des alten Bahnareals. Das wäre dann Politik mit engem Blickfeld: Tafelsilber verscherbeln für einen kurzfristigen Gewinn.
Die klügere Variante
Besser ist: Laupen behält das alte Bahnareal. Und es wird nicht überbaut. Nach der Sanierung der Stedtlidurchfahrt, wenn die provisorische Bauumfahrung rückgebaut wird, gestalten die Bagger das alte Bahnareal gleich zum frei zugänglichen Laupener Naherholungsgebiet mit Sensestrand, Spielplatz, Liegewiese, Gehweg, Ruhebänken, Bäumen und Hecken.
Hätte dann die nächste Generation mit dem Areal etwas anderes im Sinn, stünden ihr noch alle Möglichkeiten offen. Aber Hand aufs Herz: Wer ausser ein paar Privilegierten wollte aus dem Areal je etwas anderes machen wollen als ein grünes Freizeit-Juwel?
Keine Vision
Man liest gegenwärtig viel von Visionen. Aber das alte Bahnareal zum Naherholungsgebiet umzugestalten ist keine Vision. Das kann man schon in nächster Zukunft machen.
Vergessen wir vorerst mal die sogenannte «Bahnaue», diese Wortschöpfung gewitzter Planer; denn was auf der «Bahnaue» in den nächsten Jahrzehnten realisiert werden kann, ist ungewiss, gehört das Areal doch verschiedenen Eigentümern mit unterschiedlichen Zukunftsvorstellungen. Sich zur Entwicklung des ganzen Areals Gedanken zu machen ist gut. Aber der Handlungsspielraum auf der gesamten «Bahnaue» von Sense- bis Saanebrücke ist in nächster Zeit gering.
Was ist zu tun?
Kümmern wir uns deshalb um das, was wir wirklich beeinflussen können: das alte Bahnareal. Machen wir das gut, dann wird unser schönes Laupen noch lebenswerter. Und das nicht für ein paar wenige, sondern für uns alle. Wir müssen bloss wollen.
Ueli Remund, Mitglied Sozialdemokratische Partei Laupen, 031 747 70 93
Illustration: Ruedi Tschannen, Laupen
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